Design-Erweiterung Museum Vincentre in Nuenen

Nach der erfolgreichen Präsentation der Entwurfsskizze im Juni 2020 stellte das Museum Vincentre im Mai 2021 den endgültigen Entwurf des Erweiterungsbaus einschließlich des dazugehörigen Gartens vor. Das Design ist von der Zeit inspiriert, als Van Gogh in Nuenen lebte und arbeitete. Die Bauarbeiten haben jetzt begonnen!

 

 

Zeitgenössisches Bauernhaus mit langem Dachstuhl

Aus städtebaulicher Sicht fügt sich die Erweiterung des derzeitigen Museums nahtlos in die städtische Strukturvision "Die Welt von Van Gogh" ein. Dabei haben Qualität und Erlebbarkeit entlang des Bergbandes oberste Priorität. Auf der Grundlage des von der Gemeinde erstellten Grundstücksplans hat das Architekturbüro diederendirrix eine ausdrucksstarke und zeitgemäße Version eines Bauernhauses mit langem Dach entworfen. Dies wird dem dörflichen und brabantischen Charakter mit seinem typischen Maßstab der Zeit gerecht.

Natürliche Materialien

Das neue Gebäude hat einen wohnlichen Charakter und symbolisiert die Vorliebe des Malers für das einfache, ehrliche Leben. Die Wahl der Materialien für das neue Gebäude steht im Einklang mit seiner Vorliebe für natürliche und ehrliche Materialien und Szenen. Das markante Volumen ist mit großen, abstrakten, gebrannten Tonziegeln gestaltet. Das markante Dach erinnert an eine handwerkliche Scheune. Gleichzeitig fügen sich die Rot- und Brauntöne der Fliesen in den dörflichen Kontext ein, der von Backsteinbauten geprägt ist. Details und Tageskanten werden in Metall ausgeführt, das mit einer mattbraunen Strukturfarbe beschichtet wird, um den Charakter von rostendem Stahl zu erhalten. Der Innenraum wird mit sägerauen Kiefernbrettern an Wänden und Decken ausgestattet. Die Fußböden werden in Fließbeton ausgeführt. Auch dieses Material hat einen verwitterten und marmorierten Charakter und kann als eine zeitgenössische Übersetzung des früheren Blockbohlenbodens angesehen werden.

Vincents Lichtlabor

In dem neuen Gebäude wird es eine interaktive Erlebniswelt zum Thema Licht geben, die in Zusammenarbeit mit ASML realisiert wird. In Vincents Lichtlabor erforschen Jung und Alt Perspektive und Licht, genau wie Van Gogh es zu seiner Zeit tat. Licht ist Farbe und Farbe ist Licht. Aber was ist Farbe? Was ist Licht? Was sehen wir eigentlich? Wie funktioniert das, Licht zu erleben? Durch Versuch und Irrtum klüger werden.

Landschaftsbau

Wie eine Theaterkulisse besteht der Garten aus einer immergrünen Rückwand mit einer Vielzahl von Blattformen und skurrilen Ästen, die durch einen einzigen kleinen, blühenden Baum kontrastreich ergänzt wird. Im Vordergrund befindet sich eine mehrfarbige Blumenrabatte, die leicht erhöht ist und daher aus der Nähe betrachtet werden kann. Die Verbindung zwischen Vorder- und Hintergrund bezieht sich auf Van Goghs Gemälde, die feines Blattwerk, wogendes Getreide, blühende und sterbende Blumen und skurrile Zweige zeigen.

 

Der begehbare Teil des Gartens besteht aus einer schönen halb gepflasterten Fläche. Verstreut stehen hier Bäume mit markanter Rinde und durchsichtigem Laub. Auf einer Lichtung befindet sich ein flacher, spiegelnder Teich, neben dem die Fahrräder der Besucher und Freiwilligen abgestellt und Abfallbehälter aufgestellt werden können. Diese sind von immergrünen Sträuchern umgeben, so dass sie von der Straße aus sichtbar, aber unauffällig sind. Ein transparenter Zaun mit einem Tor trennt den Garten und schützt die Fahrräder der Freiwilligen. Aufstrebende schmale Bäume sorgen hier für eine klare Abgrenzung zum Nachbargrundstück.

Auf dem Berg wird die Gemeinde Alleebäume pflanzen. Zwischen dem alten und dem neuen Gebäude wird ein kleiner Garten angelegt, der an den Garten auf der Rückseite anknüpft: ein Birnbaum in einem Beet mit verschiedenen Stauden, mit einer Wand aus Kletterpflanzen als Hintergrund.